Typische Schäden im Ausbau

Innenwände und Wandbekleidungen

Die Wände und der Wandputz sind zum Zeitpunkt der Besichtigung einer gebrauchten Immobilie in der Regel mit alten Tapeten bedeckt und von daher nur mit Einschränkungen zu beurteilen. Putzhohlstellen oder Beulen lassen sich aber auch in diesem Zustand durch Abtasten der Wand oder durch Abklopfen des Putzes feststellen. Alte Fliesenbeläge sind danach zu beurteilen, ob sie den Geschmacksvorstellungen der Käufer entsprechen.

 

Außenfenster und Außentüren

Typische Schäden an alten Fenstern und Türen sind undichte Rahmen, schadhafter Anstrich, schadhafte Versiegelung, faule Stellen im Holz sowie wasser- und luftdurchlässige Wandanschlüsse. Je mehr offene Fugen ein Anstrich und eine Versiegelung haben, desto schneller nimmt der Verfall seinen Lauf. Die Fensterbeschläge und Schließteile sind sorgfältig zu überprüfen. Durch Einscheibenverglasung geht sehr viel Wärme verloren, so dass sich hier auf lange Sicht ein Nachbessern der alten Fenster nicht mehr lohnt. Eine Ausnahme sind alte historische Fenster, die das Bild des Hauses wesentlich prägen. Sind Außentüren verzogen, ist eine Nachbesserung der Abdichtung gegen Zugluft mit Fugenbändern nicht mehr möglich. Die Funktionsfähigkeit von Türschlössern und Beschlägen dagegen kann in der Regel nachgebessert werden.

 

Innentüren

Relativ einfach lassen sich Innentüren auf Stabilität, Dichtigkeit und Funktionsfähigkeit der Beschläge beurteilen. Bei Bedarf lassen sie sich vom Tischler leicht überarbeiten und durch Leisten, Schwellen sowie den notwendigen Beschlägen ergänzen. Dies kommt in der Regel billiger als ein Auswechseln der Türen und Zargen und den damit verbundenen Putz- und Mauerarbeiten. Dazu kommt, dass alte Türen mehr Charme haben als neue.

 

Heizungsanlage und Kamine

Die Lebenserwartung von Wärmeerzeuger, Regelung liegt bei ca. 15-20 Jahren, bei Heizleitungen und Heizflächen ca. 40-50 Jahre. Für eine genaue Beurteilung der Anlage sollten Heizungsfachleute oder Schornsteinfeger herangezogen werden. Sind die Schornsteine versottet, müssen die Ursachen beseitigt werden (z.B. durch Einziehen eines Edelstahlrohres). Die Beurteilung der Schornsteinköpfe darf nicht vergessen werden.

 

Sanitär- und Elektroinstallation

Die Hausanschlüsse sollten darauf überprüft werden, ob sie noch ausreichend dimensioniert sind, Auskünfte erteilt das zuständige Versorgungsunternehmen. Die Ausstattungen von Bädern, WC´s und Küchen lassen sich im Allgemeinen recht einfach überprüfen. Die Armaturen sollten ausprobiert werden. Elektro-Installationen, die nicht mehr den Sicherheitsanforderungen entsprechen, erkennt man sofort am fehlenden Schutzleiter (grün-gelbe Ader). Nachbesserungen einzelner Leitungen sind gefährlich unddürfen nicht vorgenommen werden. In solchen Fällen muss die gesamte Installation erneuert werden.

 

Schimmelpilze

Schimmelpilze bilden flugfähige Sporen, die bei Personen mit geschwächter Immunabwehr kritische Allergien hervorrufen können. Schimmel sollte nicht abgebürstet sondern abgewaschen werden, da sich sonst die Sporen in der Luft verteilen. Eine Gefährdung der Bausubstanz geht von Schimmelpilzen nicht aus. Schimmel ist ein häufiges und komplexes Thema. Die Verbraucher-Zentrale bietet hierzu einen eigenen umfangreichen Ratgeber an.