Wichtige Fragen vor dem Kauf einer gebrauchten Immobilie

Baugenehmigung und weitere Unterlagen

Bevor Sie eine Gebrauchtimmobilie erwerben, sehen Sie vorher die Unterlagen ein, die zum Kauf übergeben werden sollten und prüfen sie diese sorgfältig. Zu den Unterlagen gehören: der Bauantrag (bestehend aus Lageplan mit den markierten Gebäudeteilen, die Baubeschreibung, die Wohnflächenberechnung und Berechnung des umgebauten Raumes, die Baugenehmigung (sie sollte mit dem Bauantrag übereinstimmen, wichtig könnten eventuelle Einschränkungen oder Auflagen sein), die Statik, der Wärmeschutznachweis, das Baulastenverzeichnis, der Grundbuchauszug (wegen Überprüfung der Grundstücksgröße und möglicher Belastungen), die Heizkostenabrechnung der vergangenen Jahre, der Einheitswertbescheid und der Grundsteuerbescheid vom Finanzamt. Bei Eigentumswohnungen zusätzlich: die Teilungserklärung, die letzten Protokolle der Eigentümerversammlung, der Verwaltervertrag, die Nebenkostenabrechnung und der Wirtschaftsplan und der Mietvertrag im Falle der Vermietung. Weiterhin sollten Sie sich bei der zuständigen Planungsabteilung Ihrer Stadt oder Gemeinde über geplante Entwicklungen in Ihrer Umgebung erkundigen (dies könnte z.B. sowohl ein Naturschutzgebiet vor Ihrer Haustür als auch eine Umgehungsstraße sein).

 

Ausbaubarer Dachboden

Eine häufiges Thema bei der Sanierung von Altbauten ist der Ausbau des Dachgeschosses. Bevor Sie kaufen, sollten Sie den Dachboden auf folgende Aspekte überprüfen: Ist ein Dachgeschossausbau genehmigungsfähig? Eine Bauvoranfrage bietet Sicherheit. Genügt die Dacheindeckung den erhöhten Anforderungen eines Dachgeschossausbaus? Sie sollte für die nächsten 20 Jahre Sicherheit bieten. Nicht diffusionsoffene Unterspannbahnen müssen hinterlüftet werden, da es sonst zu Tauwasserschäden kommen kann, die Entwässerung der Unterspannbahn muss gewährleistet sein. Sind Bauschäden vorhanden? Nehmen Sie die Konstruktion genau unter die Lupe. Sind Wände und Geschossdecken tragfähig? Eine Stellungnahme eines Statikers ist empfehlenswert. Sind die haustechnischen Anschlüsse vorhanden und ist der Wasserdruck ausreichend? Lassen Sie sich dies vom Verkäufer bestätigen. Lässt sich der Umbau mit vertretbarem Aufwand realisieren? Zu all diesen Fragen finden Sie Unterstützung bei der Verbraucher-Zentrale.

 

Versteckte Risiken

Bevor Sie eine gebrauchte Immobilie erwerben, sollten Sie mit Hilfe einer fachkundigen Person der Frage nachgehen, ob das Haus eventuelle spätere unangenehme Überraschungen für Sie bereit hält. Denn eine Gewährleistung vom Verkäufer für später entdeckte Schäden (abgesehen von arglistig verschwiegenen Mängeln) gibt es in der Regel nicht – Sie kaufen wie gesehen. Deshalb ist es wichtig, das Haus vor dem Kauf sorgfältig auf versteckte Risiken zu untersuchen wie z.B. asbesthaltige Baustoffe oder Altlasten im Boden. Tipp: Bestehen Zweifel über mögliche Risiken, lässt sich möglicherweise mit dem Verkäufer vereinbaren (am besten notariell im Kaufvertrag), dass er die Kosten für eventuelle Schäden durch Hausschwamm und Altlasten wie z.B. belastende Holzschutzmittel übernimmt, die nach dem Kauf entdeckt werden.