Nachhaltiges Bauen

Bauen belastet die Umwelt. Neben den Schadstoffemissionen sind die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Zerstörung von Naturraum und der Verbrauch von Rohstoffen zu nennen. Diese Kosten sind in den Baukosten nicht eingerechnet und belasten die Allgemeinheit, insbesondere die nachfolgenden Generationen. Eine nachhaltige Bauweise bedeutet im Interesse künftiger Generationen den sorgsamen Umgang mit den Ressourcen und die Erhaltung der menschlichen Gesundheit und des Wohlbefindens in ökologischer und ökonomischer Hinsicht.

 

Baustoffe und Konstruktionen

Bauen Sie gesundheitsverträglich, umweltfreundlich, ressourcenschonend und energiesparend. Die Gesamtkonstruktion sollte durch Einsatz dauerhafter und wartungsfreier/-armer Bauteile auf eine lange Lebensdauer ausgelegt und ein geringer Unterhaltungsaufwand angestrebt werden. Umweltverträglich bauen bedeutet, auch die Rohstoffe, den Produktionsprozess sowie die Wiederverwertung bzw. die Recyclingfähigkeit der eingesetzten Baumaterialien zu bedenken und zu bewerten.

 

Flächensparendes Bauen

Der sparsame Umgang mit Grund und Boden ist einer der wichtigsten Grundsätze des Städtebaus. Die für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommenen Flächen hat sich in Deutschland in nur 50 Jahren verdoppelt. Diese Entwicklung legt nahe, dass es so nicht weiter gehen kann. Flächensparendes Bauen ist von daher ein wesentlicher Beitrag zur Schonung der Umwelt. Das locker bebaute Einfamilienhausgebiet, das großflächig die Landschaft überzieht, kann dabei kein zukunftsweisendes Siedlungsleitbild sein.

 

Energiesparendes Bauen

Die größte Umweltbelastung geht vom Betrieb des Hauses aus: Die über 36 Millionen Haushalte in Deutschland verbrauchen 26 % des gesamten deutschen Energiebedarfs. Dabei wird der weitaus größte Anteil, knapp 80 %, für Heizenergie benötigt. Neben der Forderung an die Wärmedämmung müssen seitdem auch Kriterien wie der Primärenergieverbrauch erfüllt werden: Energiequellen wie Strom werden derzeit noch mit Aufschlägen bewertet. Das Ziel ist grüner Strom zu 100%. Das Gebäude muss luftdicht sein und darf keine Wärmebrücken aufweisen. Für eine energiesparende Bauweise ist die Brennwerttechnik heutzutage selbstverständlich, Betriebsbereitschaftsverluste sollen minimiert werden.

 

Bauen mit der Sonne

Mit Hilfe der Sonne lässt sich der Energiebedarf eines Hauses wirksam verringern: Mit passiver Solarenergienutzung können Sie dies ohne nennenswerte Mehrkosten erreichen. Hierzu sollte die Hauptfassade nach Süden ausgerichtet und mit großen Fenstern ausgestattet sein. Mit viel Speichermasse (massive Wände und Decken, Estrich) können Sie die eingefangene Sonnenwärme auch über längere Zeit in Ihren vier Wänden halten. Bei der aktiven Solarenergienutzung unterscheidet man zwischen der solarthermischen und der photovoltaischen Nutzung. Mit dem durch die Kollektoren erwärmten Wasser können Sie duschen oder heizen. Bei der photovoltaischen Nutzung von Sonnenenergie wird die Strahlung der Sonne mittels Solarmodulen in elektrische Energie umgewandelt. Derzeit werden erste Speicherkonzepte mittels größerer Batterieeinheiten angeboten.